Wir fordern Solidarität mit den betroffenen Frauen.
Heute, am 7. Oktober 2024, jährt sich erstmals der Überfall der Terroristen der Hamas und des Palästinensischen Islamischen Dschihad (PIJ) auf verschiedene Ortschaften in Südisrael. Sehr bald trafen Berichte über sexualisierte Gewalt an Frauen in Israel ein, was bei internationalen Frauenrechtsorganisationen jedoch nur vereinzelt zu Solidaritätsbekundungen führte.
Im März dieses Jahres präsentierte die UN-Sonderbeauftragte für sexualisierte Gewalt in Konflikten, Pramila Patten, den Vereinten Nationen einen 24-seitigen Bericht, der von einem „berechtigten Grund zur Annahme“ sexualisierter Gewalt gegen Frauen während des Überfalls auf Israel spricht[1]. Der Umstand, dass sich einige anfängliche Beobachtungen von Ersthelfern als falsch herausstellten, wurde u.a. von israelischen Medien richtiggestellt[2] und ist im UN-Bericht bereits berücksichtigt.
Für TätersympathisantInnen ist die Beweislast gegen die Täter unerheblich. Sofern sie die Verbrechen der Hamas und des PIJ nicht ohnehin offen unterstützen, interpretieren sie die Fakten einseitig und leugnen die sexualisierte Gewalt am 7. Oktober komplett.
Wir als Feministinnen sprechen uns entschieden gegen Beides aus und stehen kompromisslos an der Seite der betroffenen Frauen. Es gibt keine Umstände, unter denen es vertretbar wäre, Frauen zu vergewaltigen, zu verstümmeln und grausam hinzurichten, und es gibt keine Umstände, unter denen Feministinnen sich an der Leugnung der Fakten und am Schutz der Täter beteiligen sollten.
Die Hamas führt einen islamischen Dschihad gegen Israel als Ausdruck jüdischer und somit nichtmuslimischer Souveränität[3]. Der Dschihad legitimiert, fördert und unterstützt sexualisierte Gewalt gegen Frauen der nichtmuslimischen Feindgruppe[4]. Die Verbrechen gegen die Frauen in Israel reihen sich ein in eine menschenrechtswidrige Tradition, der überall auf der Welt Frauen zum Opfer fielen und fallen, die sich im Zugriffsbereich der männlichen muslimischen Täter befinden.
Es gibt in diesem Punkt nichts zu beschönigen. Wiederkehrende, systematische Gewalt von muslimischen Männern gegen nichtmuslimische Frauen ist dabei nicht nur ein Problem im Rahmen bewaffneter Konflikte. Auch in Deutschland und anderen westlichen Ländern sind wir damit konfrontiert, dass muslimische Männer sich das Recht herausnehmen, über Frauen zu verfügen und sie zu entmenschlichen – auch wenn das Ausmaß nicht vergleichbar ist mit den Gräueltaten des 7. Oktober. Das Schweigen, Wegsehen und Relativieren durch Politik, Zivilgesellschaft und leider auch Feministinnen ist aber dasselbe. Der Umgang mit den Ereignissen der Kölner Silvesternacht ist in Deutschland ein beschämendes Beispiel. Ein aktueller Fall sind die Versuche, Grünen-Politiker Cem Özdemir zu silencen, nur weil er den Mut fand, über die Lebensrealität seiner Tochter zu sprechen. Das muss aufhören. Wer feministisch denkt und handelt, benennt die Täter und hört den Opfern zu.
Aus politischer Bequemlichkeit heraus die Realität zu ignorieren und Opfer, die über das Geschehene sprechen wollen, zu gaslighten oder gar als ‘rassistisch’ zu denunzieren, bedeutet Komplizenschaft mit den Tätern. Wer sich daran beteiligt, duldet und fördert die Gewalt gegen Frauen. Für Feministinnen muss die Entscheidung zugunsten weiblicher Opfer ausfallen. Sonst ist es kein Feminismus.
Wir fordern von westlichen Feministinnen den Mut, die gegen Frauen gerichtete islamische Gewalt endlich als solche zu benennen. Wir fordern eine breit angelegte, politische Analyse des Islam als Herrschaftsideologie, die misogyne Gewalt sowohl gegen Frauen und Mädchen der eigenen Gruppe, wie auch gegen ‘herrenlose’ nichtmuslimische Frauen legitimiert oder sogar einfordert. Wir fordern eine Auseinandersetzung mit der antidemokratischen Geschlechterapartheid im Islam. Wir fordern eine offene Diskussion und Bewusstseinsbildung hinsichtlich des antiwestlichen Ressentiments im Islam, das u.a. auf der sexuellen Dämonisierung westlicher Frauen basiert und mit dem antisemitischen Ressentiment unmittelbar verknüpft ist[5].
Wir fordern heute eine kompromisslose Solidarität mit unseren Schwestern in Israel, die durch die Terroristen der Hamas und des PIJ vor einem Jahr auf bestialische Art entmenschlicht wurden.
Ulrike Ascher, Madlen Nimz, Monireh Kazemi
[1] https://unric.org/de/un-schwerste-sexuelle-gewalt-gegen-frauen-bei-hamas-anschlag/
Vgl. auch: https://www.theguardian.com/world/2024/mar/04/un-envoy-reports-on-accounts-of-hamas-raping-and-torturing-israeli-hostages
[2] Vgl. hier: https://www.timesofisrael.com/how-2-debunked-accounts-from-zaka-workers-fueled-global-skepticism-of-oct-7-rape/
[3] Auszug aus der Hamas-Charta: „(…) Resistance and jihad for the liberation of Palestine will remain a legitimate right, a duty and an honour for all the sons and daughters of our people and our Ummah.“
-> Die Hamas-Charta von 2017 im Wortlaut (engl.): Hamas in 2017: The document in full | Middle East Eye
[4] 1) Mohammed ließ in Medina die Männer des jüdischen Stammes Quraiza ermorden und setzte die Frauen und Kinder des Stammes als Gefangene fest. Einer seiner Kämpfer wollte die Jüdin Safiyya als Sexsklavin nehmen. Als Mohammed erfuhr, dass es sich bei Safiyya um die Tochter des ermordeten Stammesführers handelt, beanspruchte er sie für sich selbst. Er vergewaltigte Safiyya noch am Tag des Massakers in seinem Zelt. Einer seiner Schergen hielt die Nacht über Wache vor dem Zelt, mit der Begründung: „Ich hatte Angst um dich, Gesandter Gottes, vor dieser Frau, immerhin hast du ihren Mann, ihren Vater und ihr Volk getötet!“ Vgl. hier: Abdel-Samad, Hamed: Mohamed. Eine Abrechnung. Drummer TB, München 2017. S.123-124
2) Sure 4, Vers 24 erlaubt dem muslimischen Mann die sexuelle Benutzung der Kriegsgefangenschaft Frau:
http://www.islaminquran.com/de-DE/surah-4/an-nisa/ayat-24/quran_ayats.aspx
[5] Vgl. hierzu Buruma, Ian / Margalit, Avishai: Okzidentalismus. Der Westen in den Augen seiner Feinde. Dt. Ausgabe Carl Hanser Verlag, München 2005.