Polizeiliche Kriminalstatistik für 2023

Was die Kriminalstatistik zu Sexualstraftätern sagt

von | 13.04.24

Foto von Arne Wambeke auf Unsplash

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Am 09. April 2023 stellte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) die Daten der polizeilichen Kriminalstatistik für das Jahr 2023 vor.[i] Seitdem ist vor allem ein Aspekt dieser Auswertung im Fokus von Medien und Öffentlichkeit: Ausländerkriminalität.

Dass diese gestiegen ist, ist kein Geheimnis. Über die Gründe wird leidenschaftlich gestritten, manche versuchen, die Zahlen zu relativieren oder zu erklären, aber oft eben nicht in der Absicht, Probleme zu identifizieren und Ursachen zu bekämpfen, sondern um die jeweiligen politischen Ansichten zu rechtfertigen.

Migrationsbefürworter sprechen davon, dass die Steigerung der Straftaten und Tatverdächtigen durch Touristen, Arbeitspendler[ii] oder auch Inflation und Corona[iii] begründet ist.

Migrationsgegner greifen gerne zu Pauschalisierungen und tun damit denjenigen Unrecht, die in Deutschland und Europa Schutz vor Krieg und Verfolgung suchen und sich integrieren wollen.

Hier soll es nun jedoch um einen Teilaspekt gehen, den man so nicht plakativ in den Nachrichtensendungen und Medienportalen findet:

Wie hoch ist die Zahl der Tatverdächtigen im Bereich „Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung“ und wie groß ist die Überrepräsentation der einzelnen Nationen?

Besonders Straftaten wie „Vergewaltigung“, „sexuelle Belästigung“, „sexuelle Nötigung“ oder „Exhibitionismus“ betreffen primär Frauen: Sie trauen sich nachts nur noch ungern auf die Straße, das Sicherheitsgefühl nimmt stetig ab.[iv]

Es stellen sich somit die Fragen:

  • Wie viele Tatverdächtige gibt es?
  • Woher kommen die Täter?
  • Wie sieht die anteilige Repräsentation aus?
  • Gibt es eine Überrepräsentation bestimmter Nationalitäten?

Diese Fragen werde ich anhand der offiziellen Daten der Bundesregierung erörtern. Gerade in der aktuellen Zeit, in der viel mit Polemik gearbeitet wird, ist dies unerlässlich.

Bei den folgenden Zahlen und Diagrammen ist Folgendes zu beachten:

  • „Ausländer“ in der PKS ist jeder, der keinen deutschen Pass besitzt
  • Personen mit doppelter Staatsangehörigkeit werden als Deutsche gezählt
  • Ein eventueller Migrationshintergrund wird nicht erfasst

Dies macht es schwierig bis unmöglich, erfolgreiche Integrationsmaßnahmen und Aktionen zu implementieren und Probleme im Bereich Sozialisierung und Kultur zu identifizieren. Eine Erfolgsmessung entsprechender Maßnahmen und Aktionen ist so ebenfalls nicht möglich. Ein ausländischer Tatverdächtiger wechselt automatisch in die Kategorie „Deutsch“, sobald er einen deutschen Pass erhält.[v]

  • Es werden Personen ausgewertet, keine Taten
  • Eine Person kann mehrere Straftaten begehen, taucht aber nur ein Mal auf

Dies bedeutet, dass ein Tatverdächtiger z.B. eine Vergewaltigung UND eine sexuelle Belästigung begangen haben soll, er aber nur als „1“ gezählt wird, da es hier nur um die Anzahl der Personen geht.

Um sogenannte „Mehrfachtatverdächtige“, verurteilte Täter und die Anzahl der Straftaten soll es in diesem Artikel ausdrücklich nicht gehen.

Ich habe mich also in den letzten Tagen durch diverse Statistiken des Bundes und des BKA gearbeitet und die verfügbaren Daten zusammengestellt und visualisiert:

Dieses Diagramm zeigt die Verteilung der aktuellen Bevölkerung Deutschlands nach „deutsch“ und „nichtdeutsch“. Die Zahlen stammen vom statistischen Bundesamt[vi] und Statista.[vii]
Dieses Diagramm zeigt die Verteilung der aktuellen Bevölkerung Deutschlands nach „deutsch“ und „nichtdeutsch“. Die Zahlen stammen vom statistischen Bundesamt[vi] und Statista.[vii]
Insgesamt gab es 2023 93.757 Tatverdächtige im Bereich „Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung insgesamt“ (PKS-Schlüsselnummer 100000). Von diesen waren 67.166 deutsche Staatsbürger. 26.591 hatten keinen deutschen Pass.
Insgesamt gab es 2023 93.757 Tatverdächtige im Bereich „Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung insgesamt“ (PKS-Schlüsselnummer 100000). Von diesen waren 67.166 deutsche Staatsbürger. 26.591 hatten keinen deutschen Pass.

Hier kann man bereits eine Diskrepanz bei den Anteilen sehen, dies wird im nächsten Diagramm noch etwas deutlicher.

Basis für dieses Diagramm waren die Einwohnerzahlen Deutschlands und die Bevölkerungsanteile „deutsch“ und „nichtdeutsch“. Um eine Überrerpäsentation darstellen zu können, wurde die Anzahl der Ausländer auf den Wert der deutschen Staatsbürger gesetzt und die Tatverdächtigenzahlen linear hochgerechnet. So ist eine Vergleichbarkeit gewährleistet: „Was wäre, wenn es genauso viele Ausländer wie Deutsche gäbe?“

Der relative Anteil von tatverdächtigen Personen ohne deutsche Staatsangehörigkeit ist doppelt so groß wie der Anteil der deutschen Tatverdächtigen.

Zum Schluss zeige ich hier noch eine Auflistung der Tatverdächtigen im Bereich „Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung insgesamt“, gerechnet auf 100.000 Einwohner der jeweiligen Nationalitäten in Deutschland. Ausgewertet wurden nur Nationen mit mindestens 50 aufgeführten Tatverdächtigen.

Dies bedeutet, dass von 100.000 deutschen Einwohnern 95 als Tatverdächtige in der PKS auftauchen. Pro 100.000 Iraker sind 689 in der Statistik zu finden, pro 100.000 Spaniern 96 und so weiter.

Die Bevölkerungszahlen stammen vom Ausländerzentralregister und Statista[viii].

Fazit

Ausländische Einwohner sind massiv überrepräsentiert bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. In den „Top Nationen“ finden sich kaum bis keine westeuropäischen Nationen. Das immer wieder gebrachte Scheinargument „Deutsche machen das auch!“ verfängt nicht, da die Wahrscheinlichkeit, auf einen Vergewaltiger mit deutschem Pass zu treffen, vergleichsweise gering ist.

Man darf dabei jedoch nicht vergessen, dass es hier um Anteile und Wahrscheinlichkeiten sowie eine Überrepräsentation geht. In absoluten Zahlen betrachtet sagen die Werte nämlich ebenfalls aus, dass 70.737.019 deutsche Staatsbürger keine Tatverdächtigen in diesem Bereich sind, genauso wie 920.138 Syrer oder 45.462 Ghanaer.

Meiner Meinung nach haben wir ein deutliches Problem. Angefangen beim Sicherheitsgefühl bis hin zu überlasteten Kommunen im Bereich Migration und Integration. Besonders Menschen aus nicht-westlichen Ländern und Kulturkreisen fallen durch Überrepräsentation auf. Das benennen dieser Tatsachen ist jedoch immer noch mit einem Tabu belegt, was echten Lösungen und Ursachenforschungen entgegensteht.

Hier kann auf verschiedene Arten gegengesteuert werden.

Die irreguläre Migration muss dringend begrenzt werden. Nur wenn der stetige Zuwachs an Menschen sinkt, ist es realistisch möglich, diese Menschen erfolgreich zu integrieren. Der Integrationsprozess braucht viele Jahre und setzt den Willen des Zuwanderers voraus.

Zur Erfolgsmessung müssen alle verfügbaren Daten in die Statistiken einfließen. Nur weil etwas unbequem ist, darf man es nicht ignorieren. Kein Controller der Welt in keinen Unternehmen wird Zahlen einfach weglassen, weil sie ihm nicht gefallen. Wenn doch, hat er seinen Job nicht lange.

Es müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Dänemark macht es vor, indem es zum Beispiel „Anti-Ghetto-Gesetze“ erlassen hat und durchsetzt.[ix] Eine Durchmischung der Nationen ist essenziell für eine erfolgreiche Integration. Unsere Werte und unsere Kultur müssen maßgebend sein und es darf sich keine Parallelgesellschaft bilden, die „nebenher“ existiert, eigene Regeln und Gesetze hat.

So bricht man auch „NoGo-Areas“ auf, stärkt das Sicherheitsgefühl und am Ende auch die Zufriedenheit der Migranten, die hier in Ruhe und Frieden leben wollen.

Auch Europa ist gefragt und könnte sich Australien zum Vorbild nehmen, was die Migrationsrouten und die tödliche Schlepperpraxis im Mittelmeer unattraktiv machen könnte und unterm Strich Leben retten würde.[x]

Haben wir dann ein tragfähiges Konzept auf dieser Basis implementiert, sind wir auch wieder in der Lage, effektiv zu helfen, Menschen Schutz vor Verfolgung und Krieg zu bieten – ohne Bevölkerung und Kommunen zu überlasten und zu verprellen und ohne Populisten in die Hände zu spielen.

Dafür braucht es jedoch viel Mut und vor allem weniger Ideologie und Wunschdenken.

Passiert dies nicht zeitnah, werden die Fronten zwischen den Extremen sich weiter verhärten. Es wird eskalieren und wohin das führt, sollten wir alle wissen.

Das kann niemand wollen.

Ich will es jedenfalls nicht.

Also worauf warten unsere Politiker?


[i]        „Polizeiliche Kriminalstatistik 2023“, BKA v. 09.04.2024: https://www.bka.de/DE/AktuelleInformationen/StatistikenLagebilder/PolizeilicheKriminalstatistik/PKS2023/pks2023_node.html

[ii]       „Gestiegene Ausländer-Kriminalität: Tagesschau spricht von ‚Touristen‘ und ‚Arbeitspendlern‘“, Apollo News v. 10.04.2024: https://apollo-news.net/gestiegene-auslaenderkriminalitaet-tagesschau-spricht-von-touristen-und-arbeitspendlern-und-nennt-nicht-volle-zahl/

[iii]      „Müssen bei sozialen Ursachen ansetzen“, tagesschau.de v. 09.04.2024: https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/polizeiliche-kriminalstatistik-2023-100.html

[iv]      „BKA-Studie: Sicherheit und Kriminalität in Deutschland“, BMI v. 08.11.2022: https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/kurzmeldungen/DE/2022/11/sicherheit-kriminalitaet-in-deutschland.html

[v]     „Richtlinien für die Führung der Polizeilichen Kriminalstatistik“, BKA: https://www.bka.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/PolizeilicheKriminalstatistik/2023/Interpretation/02_Rili/Richtlinien.pdf

[vi]      „Bevölkerung: Migration und Integration“, Statistisches Bundesamt: https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Migration-Integration/_inhalt.html

[vii]     „Bevölkerung – Einwohnerzahl von Deutschland von 1990 bis 2023“, Statista v. 24.01.2024: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/2861/umfrage/entwicklung-der-gesamtbevoelkerung-deutschlands/

[viii]    „Anzahl der Ausländer in Deutschland nach Herkunftsland“, Statista v. 02.01.2024: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1221/umfrage/anzahl-der-auslaender-in-deutschland-nach-herkunftsland/

[ix]      „Wie Dänemark Ghettos den Garaus macht“, NZZ v. 11.11.2023: https://www.nzz.ch/international/wie-daenemark-die-bildung-von-ghettos-verhindert-ld.1778081

[x]       „Bootsflüchtlinge ohne Perspektiven“, Deutschlandfunk v. 21.07.2018: https://www.deutschlandfunk.de/australische-fluechtlingspolitik-bootsfluechtlinge-ohne-100.html

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